8 arbeitsbereiche eines tanzlehrers, die schüler nicht sehen


1) Stundenlanges Scrollen und Durchwühlen von Playlisten, bis der richtige Song gefunden ist. Der Anfang klingt spannend, dann wird es zu monoton, zu schnell, zu langsam, das Intro ist zu lange, oder die Inspiration fehlt. TanzlehrerInnen können Stunden und Nächte damit verbringen die "winning 3 minutes", also passende Songs zu finden.

 

2) Der Song ist gefunden, hat jedoch 5 Minuten anstatt der geforderten 3. Es geht ans Musikschneiden. Während dem Schneiden geht die Kreativität mit mir durch: Hier würde sich ein Effekt eignen, hier ein Cut, hier ein Übergang. So fängt es an und endet in einem Kunstwerk bestehend aus X Dateien, natürlich ganz anders als die ursprünglich geplante Version - aber besser!

 

3) Choreographie erstellen: Die Kreativität muss grenzenlos sein, denn jeder (gesunde) Körper besteht nur aus zwei Armen, zwei Beinen, einem Rumpf und einem Kopf. Wie kann man über Jahre immer neue Bewegungsabläufe erstellen und den Unterricht auch für fortgeschrittene TänzerInnen spannend halten? Ganz einfach: Die Bewegungen werden immer intensiver, komplexer und vor allem nimmt der/die SchülerIn erst nach einer gewissen Zeit manche Dinge wahr. Ein Move wird also in Phasen gelernt, bis er so aussieht wie er aussehen soll. Zudem gehört natürlich auch die Weiterentwicklung des eigenen Könnens, also liebe TanzlehrerInnen: Never stop to dance!

 

4) Täglich verpasstes Abendessen mit der Familie. Ja, wir arbeiten, wenn andere frei haben. Somit ist das gemeinsame Abendessen leider etwas, worauf wir verzichten müssen. Dafür dürfen wir aber alleine Brunchen, während andere in der Arbeit sitzen ;). 

Wir sehen TanzschülerInnen nicht als Kunden sondern als Team, Freunde, Familie, Crew und genießen deshalb die gemeinsame Zeit mit euch. Also habt Spaß und gebt alles.

 

5) Wir sind aufgeregt und schlafen nicht - genau wie du - vor jedem Wettbewerb und jeder Aufführung. No dance teacher wants you to fail, they want you to be amazing.

 

6) Schlechte Laune? Schmerzen? Verletzungen? Kopfweh und andere Wehwehchen? Das gibt es auch bei TanzlehrerInnen, natürlich! Aber wir zeigen es nicht, wir motivieren euch und geben euch Kraft zum Entwickeln, Tag für Tag, Woche für Woche. Wir stellen uns zurück, um das meiste aus euch herauszuholen.

 

7) Der Kurs ist vorbei, Feierabend? Nein, wenn ein/e TanzlehrerIn nicht unterrichtet oder tanzt, dann denkt er/sie an das Unterrichten oder Tanzen. Ideen für neue Choreographien fallen meist nicht ein, wenn man vor dem Spiegel steht und man sich denkt "jetzt brauche ich eine", sie kommen einfach so, in den diversesten Momenten des Alltags.

Außerdem fehlen noch die Organisation, E-Mails, Reinigungsarbeiten, Marketing, Buchhaltung und Mitgliederverwaltung, Social Media, usw.

 

8) Wir lieben unseren Job, wir stecken sehr viel Persönlichkeit, harte Arbeit und Seele rein aber, es gibt auch Dinge die stören, nerven und demotivieren. Dazu mehr im nächsten Blog.








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